COMACO

In den siebziger Jahren, auf dem Höhepunkt der Wilderein in Sambia, wurde das Spitznashorn im Luangwa Nationalpark ausgerottet und von einst 35.000 Elefanten lebten gerade noch 2400. Die Maßnahmen der Regierung,  Einsetzen von mehr und besser bewaffneten Wildhütern, führte nicht zum gewünschten Erfolg. Die in großer Armut rund um den Nationalpark lebende Bevölkerung war zum Überleben auf die Wilderei und die Erzeugung von Holzkohle angewiesen. Die steigende Zahl gefangener oder getöteter Wilderer führte nur dazu, dass die Großfamilien ohne Ernährer auskommen mussten. Frauen sahen oft nur eine Möglichkeit die Familie über die Runden zu bringen: Sie prostituierten sich. Die Rate der HIV-Erkrankungen stieg auf eine der höchsten in Afrika. Dale Lewis, Wildbiologe und Gründer von COMACO, wollte das Problem an der Wurzel packen. Mit 24 der bekanntesten Wilderer startete er sein Projekt: Change poacher to farmer. Er unterrichtete sie in ökologischer Landwirtschaft, gab ihnen dem Klimawandel angepasstes Saatgut und organisierte den Verkauf der erwirtschafteten Überschüsse. Schnell schlossen sich immer mehr Menschen dem Projekt an, das heute rund 35.000 Farmer betreut. Inzwischen gehören auch Einnahmen aus der eigenen Imkerei zum Familieneinkommen von Kleinfarmern rund um den Luangwa Nationalpark, der inzwischen eine der geringsten Wildereiraten Afrikas vorweisen kann.

1000 Bienenkästen für Sambia

2016 suchte Klaus Herrmann nach einem Projekt für seine Imkerinnen und stieß durch Zufall auf COMACO. Seitdem unterstützen die Imkerinnen mit den Einnahmen aus dem Verkauf von Honig und Kerzen und anderen fantasievollen Aktionen wie dem „Entenrennen“ die Kleinfarmer von COMACO. Je 5 Bienenkästen erhalten Farmer die Gewehre und Drahtschlingen abgeben und sich verpflichten, das Abholzen von Bäumen zum Holzkohleverkauf zu beenden. Für jedes Kilo geernteter Wabenhonig erhält der Farmer 7,5 Kwatcha, das ist etwas mehr als 1 US Dollar. 20 – 30 kg Wabenhonig kann ein Bienenvolk produzieren. Am Land beträgt das Durchschnittseinkommen weniger als 100 US Dollar. Somit kann sich durch den Honigverkauf das Einkommen mehr als verdoppeln.

Naturschutz durch Bienenhaltung

In Sambia werden die Bienenkästen, sogenannte top-bar-hives, in Bäumen zum Schutz vor Bienenfeinden aufgehängt. Bäume, die zuvor nur als Holzkohlelieferanten interessant waren, bekommen durch die Bienen eine neue Funktion. Vor allem große Bäume sind beliebte Standorte für Bienenkästen. Zudem liefern die Bäume den meisten Nektar. Sehr schnell wird klar:  no trees – no bees – no honey – no money ! Die entstehenden Bienenwälder sind jetzt nicht nur vor Abholzung geschützt, sondern werden auch  gewertschätzt, weitere Bäume gepflanzt. So trägt das Projekt ganz konkret zum Klimaschutz, dem Schutz der Wildtiere und zur Verbesserung der Lebensumstände der ärmsten Bevölkerungsschicht in Sambia bei.

Weitere Informationen zum Projekt erhalten sie von Klaus Herrmann oder den Mädchen der Imker AG.