Lesung mit Susan Kreller

Ausgezeichnete Klassenzimmerlesung mit Susan Kreller an der SAS

Herzlich willkommen, Susan Kreller“ steht an diesem Morgen an der Tafel der G9b in der St. Angela-Schule. Doch der Ehrengast ist nur online zugeschaltet und nicht live vor Ort, wie ursprünglich geplant. Die Klasse hatte erfolgreich an der Verlosung „Ausgezeichnete Literatur in Schulen“ teilgenommen, einem gemeinsamen Projekt des Amtes für Katholische Religionspädagogik Frankfurt, der Katholischen Akademie Rabanus Maurus, der St. Hildegard-Schulgesellschaft, und des Jungen Literaturhauses. So gewann die G9b einen Besuch der diesjährigen Trägerin des katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises in der Schule samt Lesung aus dem Buch „Elektrische Fische“.

Die Schülerinnen hatten „das Jugendbuch während der Schulschließung im Frühjahr gelesen und sich im Chat und in Videokonferenzen darüber ausgetauscht. So schließt sich der Kreis, wenn die Lesung mit der sympathisch und nahbar auftretenden Autorin online stattfindet.

Susan Kreller selbst weist zu Beginn daraufhin, dass das Thema des Buches, Heimweh, gut in die Zeit passe. Zwar habe hier keiner seinen Ort verlassen, aber vieles fühle sich gerade wie Fremdsein und Heimatlosigkeit an.

Der Mond sieht aus wie ein Ohr, halb schief hängt er über der finsteren Landstraße“, mit diesem Satz im ersten Kapitel wird bereits der besondere poetische Ton angeschlagen, der das Buch ausmacht. Erzählt wird aus der Sicht von Emma. Sie muss mit ihrer Mutter und ihren zwei Geschwistern von Dublin in ein kleines Dorf in Mecklenburg-Vorpommern umziehen. Ihr anfängliches grenzenloses Verloren-Sein fasst sie ebenso wie das langsame Ankommen und die erste Liebe lakonisch, mit Witz, vor allem aber mit sehr präzisen Beobachtungen in Worte.

Viele Fragen der aufmerksamen und gut vorbereiteten Klasse G9b zum Inhalt und Entstehen des Jugendbuches sowie zum Schriftstellerdasein werden offen und anschaulich beantwortet, sogar ein paar Tipps für die künftigen Autorinnen unter ihren Zuhörerinnen hat Susan Kreller parat: Viel lesen, sich erst einmal an kürzeren Geschichten und Schreibwettbewerben versuchen, sich nie entmutigen lassen, wach durch die Welt gehen und immer ein Notizbuch dabei haben. Wie zum Beweis hält sie ihres, fein säuberlich beschriftet, in die Kamera und die Schülerinnen danken mit lebhaftem Applaus für das auch unter Coronabedingungen besondere Erlebnis.