Weltfrauentag an der SAS

Weltfrauentag an der St. Angela-Schule, 9.März.2020

Generation Gleichberechtigung“ – sind wir damit gemeint?

In der heutigen Zeit gehen die meisten Menschen in Deutschland fest davon aus, dass die Gleichberechtigung der Frauen gewährleistet ist. Doch auch wenn in vielen Ländern der Welt die Rechtsgleichheit in der Verfassung steht, ist die Gleichheit der Geschlechter noch lange keine internationale Gesetzmäßigkeit. Um die Frau und die Gleichstellung der Geschlechter wertzuschätzen, wurde der 08. März als Internationaler Frauentag, auch „Weltfrauentag“, festgelegt. Der Tag soll als Symbol für die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau stehen und wurde im Jahr 1911 zum ersten Mal gefeiert. Der Name der deutschen Frauenrechtlerin Clara Zetkin, die sich zu jener Zeit für das Wahlrecht der Frauen einsetzte, ist damit untrennbar verbunden. Auch wenn die ursprüngliche Zielsetzung – das Wahlrecht der Frauen – 1918 in Deutschland erreicht wurde, geht der Kampf für die Rechte und die Gleichstellung der Frauen weiter. Daher spielt der 08. März also auch heute noch eine große Rolle, international. Weltweit finden jährlich Aktionen und Demonstrationen von Menschen statt, die sich für mehr Gerechtigkeit für Frauen einsetzten.

Und dabei darf die St. Angela-Schule als Mädchengymnasium und -realschule natürlich nicht fehlen! Im letzten Schuljahr organisierten Frau Fachinger, Frau Herber und Frau Rogowski den Weltfrauentag für interessierte Schülerinnen der Stufe 9 bis Q4. Das Feedback zu diesem Angebot über den Austausch mit unterschiedlichen und vielseitigen Frauen war äußerst positiv, sodass sich die drei Lehrkräfte auch dieses Jahr wieder dazu entschieden, ein ähnliches Event auf die Beine zu stellen.

Hierfür luden sie sieben verschiedene Frauen ein, die sich dann mit ihnen und den ausgewählten Schülerinnen trafen, um über Erwartungen, Rollenbilder, Einflüsse und Möglichkeiten für die jungen Frauen auszutauschen. Dazu wurde Arnika Senft eingeladen, die unter anderem als Theaterpädagogin, Netzwerkgründerin der „Frauenwelt Frankfurt“, „BodyLoveEmpowerment“ und „female Empowerment“ Coach, Yogalehrerin, Trainerin für Rhetorik vielseitig tätig ist. Außerdem war Nina Sedano zu Gast, eine Autorin, die in ihrem Leben mehr Länder bereist hat als die meisten von uns. Die Rechtsanwältin Edith Lunnebach beteiligte sich ebenfalls an der Veranstaltung. Ihr Verteidigungsschwerpunkt liegt auf Verfahren mit dem Anklagevorwurf der Vergewaltigung, sexuellen Nötigung und Kindesmissbrauch. Aus dem Bereich der Wissenschaft besuchte uns Dr. Marianne Schmidbauer, eine Soziologin und Geschäftsführerin des Cornelia Goethe Centrums, das sich mit Frauenstudien und Erforschungen der Geschlechter auseinandersetzt. Ebenfalls waren eingeladen Nadia Qani, eine Unternehmerin und Gründerin von „AHP Kultursensible Pflege“, Omara, eine Feng Shui-Beraterin, die eine ganzheitliche Einzelbegleitung für Frauen anbietet, und Sandra Knorr, die sich im evangelischen Frauenbegegnungszentrum in Frankfurt engagiert.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Gäste hielten Selma Nikutta und Rhea Goebel aus der G9a eine kurze Präsentation über den Internationalen Frauentag zur Einführung. Danach begannen die eigentlichen Diskussionen, für die sich kleinere Gruppen von Schülerinnen mit einem Gast zusammensetzten und ins Gespräch kamen. Hierbei hatten sie die Möglichkeit, sich über das Thema „Frau sein“ unter einem selbst gewählten Schwerpunkt auszutauschen. Dabei wurde viel über die Stereotypen der Frau geredet, wie sie häufig auch in den sozialen Netzwerken propagiert werden, und wie beziehungsweise ob sich junge Mädchen davon beeinflussen lassen. Im Anschluss leiteten die Schülerinnen Charlotte Magold und Annabell Trautmann aus der E2 die Abschlussdiskussion, bei der erneut die Leitfragen aufgegriffen wurden, die sich mit Erwartungen an junge Frauen, Einfluss der sozialen Medien und Möglichkeiten in unserer Zukunft auseinandersetzten.

Am Ende der Veranstaltung ist uns Schülerinnen bewusster geworden, dass zwar jede Frau unabhängig und mutig für das einstehen sollte, was sie vertreten möchte, die gegenseitige Unterstützung der Frauen dafür aber sehr wichtig ist. Es hat vielen von uns geholfen, über so ein Thema, welches zwar in unser aller Leben präsent ist, aber nicht täglich angesprochen wird, zu reden und sich über Gedanken dazu auszutauschen. Das Feedback zur Veranstaltung war überaus positiv, da wir die Gespräche als sehr aufschlussreich und anregend einschätzten. All die unterschiedlichen Aspekte, die im Laufe der einzelnen Diskussionen angesprochen wurden, haben letztendlich einen bedeutungsvollen und interessanten Tag ergeben.

Vielen Dank also an unsere Gäste, die den teilweise weiten Weg auf sich genommen haben, um mit den Schülerinnen der St. Angela-Schule einen so besonderen Tag zu erleben, an die Schülerinnen, die alle so engagiert teilgenommen haben, und natürlich einen besonders großen Dank an Frau Fachinger und Frau Herber, ohne die diese Veranstaltung nicht stattgefunden hätte.

Ich denke, dass eine jährliche Wiederholung dieses Angebots einen bedeutenden Gewinn für unsere Schule darstellen könnte und kann meinen Mitschülerinnen die Teilnahme an dieser außergewöhnlichen Gelegenheit nur empfehlen.

Vanessa Böttger, Q2