Dom-Besichtigung

Im Laufe des letzten Jahres haben die Schülerinnen und Schüler, die am Trialog teilnehmen, bereits eine Moschee und eine Synagoge erkundet. Als drittes Gotteshaus stand nun eine Führung durch den Frankfurter Dom an.

Dort erfuhren wir, wie der Dom von einer ehemals kleinen Kapelle über die Jahrhunderte immer größer ausgebaut wurde und dabei immer mehr an Bedeutung gewann. Auch besondere Orte im Inneren lernten wir kennen, wie zum Beispiel das Grab eines Mädchens oder den Aufbewahrungsort für den Schädelknochen des Heiligen Bartholomäus, durch den der Dom übrigens seinen heutigen Namen erhielt: Bartholomäuskirche. Bei der Führung wurde deutlich, dass der Dom bis heute ein Ort der christlichen und auch der historischen Identität ist.

Im anschließenden Gespräch mit dem Dekan Dr. Johannes zu Eltz lernten wir den Dom auch als Ort der Begegnung kennen, den man immer ein bisschen glücklicher verlassen soll als man ihn betreten hat. Der Dekan erklärte uns, dass ein Haus des Gebetes offen sein müsse für ein breites Spektrum an Glaubensgrundsätzen der Besucher; während die einen zur Verehrung Gottes den Kopf bedecken, nehmen andere hierzu jegliche Kopfbedeckung ab. Auch weitere Unterschiede in der Ausübung der drei Religionen, wie zum Beispiel die verschiedenen Jugendfeiern, wurden im Gespräch beleuchtet. Doch trotz aller Unterschiede müsse man sich bewusst sein, so der Dekan, dass es letztlich nicht um Kleidervorschriften gehe, sondern um das Herz.

Abschließend erfuhren wir von einer Vertreterin des Rates der Religionen, wie sich die ehrenamtlichen Mitglieder für das Miteinander der Religionen einsetzen. Die „Supervielfalt“ der Stadt Frankfurt zeigt sich in der Zusammensetzung des Rates: Zahlreiche Religionen, die sich neun Religionsfamilien zuordnen lassen, sind dort zu unterschiedlichen Anteilen vereint und treffen sich mehrmals im Jahr zum gegenseitigen Kennenlernen und zur Organisation verschiedener Kooperationsprojekte – also ganz ähnlich wie unser Trialog. Am Ende dieses spannenden Tages haben wir den Dom schließlich nicht nur glücklicher, sondern auch mit vielen neuen Erkenntnissen über die eigene und die anderen Religionen verlassen.