Trialog-Besuch der Westsynagoge

Trialog-Besuch der Westendsynagoge, Frankfurt  

 

Am 21. November 2017 fuhren Schülerinnen der St. Angela-Schule mit der Bahn zur Westendsynagoge in Frankfurt. Nach einem kurzen Fußmarsch kamen wir bei der Synagoge an und trafen dort auf die Schülerinnen und Schüler der jüdischen I. E. Lichtigfeld- Schule sowie der Werner-von-Siemens-Schule.

Loris A. führte uns eine halbe Stunde durch die Synagoge und erzählte uns etwas über ihren Ursprung. Wir erfuhren zum Beispiel, dass sie von 1908-1910 gebaut wurde, leider jedoch von den Nationalsozialisten 1938 entweiht, geplündert und angezündet wurde. Sie konnte jedoch von 1948-1950 wieder aufgebaut werden. Wir waren erstaunt, dass immer mindestens zehn Männer (ein jüdischer Mann ist man ab 13 Jahren) beim Gottesdienst anwesend sein müssen, diese müssen außerdem eine Kopfbedeckung (Kipot) tragen. Dann erklärte Loris uns noch die wichtigsten Symbole und Bräuche des Judentums, wie die Mesusa oder den Davidstern.

Anschließend gingen wir in den Hauptsaal und uns wurden die Thorarollen gezeigt. Kurz darauf konnten wir uns mit den anderen Trialogteilnehmern, den jüdischen und den muslimischen Schülern und Schülerinnen, austauschen. Die jüdischen Schüler/innen führten uns noch in der gesamten Synagoge herum und wir erfuhren viel Interessantes. Es war spannend, von Gleichaltrigen herumgeführt zu werden, da es nun nicht wie eine normale Führung war, sondern ein offenes Gespräch. Wir konnten also alles nachfragen, was wir noch wissen wollten. Daher haben wir noch zusätzlich erfahren, wie die Gebetsbücher angeordnet sind und wie, was und wo gebetet wird.

Gegen 10:00 Uhr kam ein Rabbiner und erzählte uns viel Wissenswertes über das Leben mit der Tora, den 613 Geboten, die eingehalten werden müssen.  Er interpretierte die zehn Gebote und versuchte uns in das Gespräch miteinzubinden. Letztendlich gab er uns noch einige gute Lebensweisheiten mit auf den Weg.

Danach liefen wir alle zusammen zur I. E. Lichtigfeld-Schule. Dort bekamen wir ein typisches und vielseitiges jüdisches Essen angeboten. Es war interessant, den Unterschied zwischen dem koscheren jüdischen und unseren Mahlzeiten zu sehen. Anschließend haben wir uns noch einmal in einem Raum zusammengefunden, in dem wir die Erlebnisse des Tages besprachen.

Der Tag war spannend und interessant, wir haben viel Neues gelernt und der Synagogenbesuch war ein besonderes Erlebnis, da wir ansonsten keine Chance dazu hätten. Es hat uns allerdings erschrocken, dass es noch nötig ist, vor dem Betreten der Synagoge oder der Schule Sicherheitskontrollen durchzuführen. Auch insgesamt ist die Schule wegen regelmäßiger Drohbriefe stark gesichert. Die Zeit des Antisemitismus sollte im einundzwanzigsten Jahrhundert schon längst vorbei sein!

 

Text von: Carolina Härtel, G7b; Sophie Mergenthal, G7c